Dienstag, 2. Januar 2024

Serientagebuch 12/23

03.12. Futurama 8.09
04.12. Detroiters 1.07
Detroiters 1.08
The Simpsons 35.08
Sneaky Pete 2.05
06.12. Sneaky Pete 2.06
Family Guy 22.08
Evil 1.11
08.12. Detroiters 1.09
11.12. Sneaky Pete 2.07
Mrs Sidhu Investigates 1.03
Doctor Who 13.10
12.11. Detroiters 1.10
Evil 1.12
13.11. Sneaky Pete 2.08
Evil 1.13
18.12. The Simpsons 35.09
19.12. Sneaky Pete 2.09
Doctor Who 13.11
Sneaky Pete 2.10
20.12. Family Guy 22.09
Doctor Who 13.12
21.12. Little Fires Everywhere 1.01
Little Fires Everywhere 1.02
22.12. 
Little Fires Everywhere 1.03
25.12. The Simpsons 35.10
26.12. Futurama 8.10
Mrs Sidhu Investigates 1.04
27.12. Fargo 5.01
Doctor Who 14.00
Little Fires Everywhere 1.04
29.12. Little Fires Everywhre 1.05
Fargo 5.02
Fargo 5.03

Ein feiner Spaß ist die Comedy-Central-Serie Detroiters mit Sam Richardson und Tim Robinson, die bereits von 2017 bis 2018 in zwei Staffeln lief und in der immer wieder das Genie der Sketchreihe "I Think You Should Leave" durchblitzt. Einige Szenen könnten tatsächlich 1:1 als Sketche für Robinsons Netflix-vehicle übernommen werden. Die Storylines sind nie überkomplex – als grober Aufhänger dient die Arbeit zweier Freunde in einer Werbeagentur –, dabei aber stets erfrischend, auch weil sich namhafte Gast-Comedians wie Amber Ruffin und Michael Che spielend und schreibend an einzelnen Episoden beteiligen.
Vor allem ist "Detroiters" eine aufrichtige, warme Liebeserklärung an die oft als ruinös und lebensfeindlich imaginierte und dargestellte "Motor City". Es wird eine wholesomeness erzeugt, welche die manchmal allzu puerile, brachiale (dabei nie aggressive) Komik vortrefflich kontrastiert. Ich freue mich auf Staffel 2.

Auch Staffel 2 von Evil steht auf meiner Watchlist. Diese Horrorserie, deren Beschreibung für mich zunächst nach absolut durchschnittlichem Geisterjäger-Procedural klang, ist eine der größten Überraschungen meines Fernsehjahres. Nach den ersten zwei, drei Folgen wusste ich, zugegeben, noch nicht so recht, was die Serie eigentlich will, wohin das Ganze führen soll. Aber spätestens mit der vierten hat sie ihre Form, ihren Ton und ihre Richtung gefunden. Es gibt "Fälle der Woche" – wobei Themen verhandelt werden, die mir in einer TV-Produktion noch nicht untergekommen sind –, daneben aber auch mehrere übergreifende Handlungsbögen, die einander abwechseln, wie und wenn es gerade passt. Nicht auserzählte Storys können jederzeit wieder aufgegriffen und/oder mit anderen verknüpft werden, ohne unüberschaubar zu geraten oder überkonstruiert zu wirken. Kaum weniger als die klugen Drehbücher überzeugen die sympathischen und glaubhaften Hauptdarsteller. Und Michael Emerson als big bad darf endlich wieder seine in "Person of Interest" aufgebaute Sanftmütigkeit abwerfen und sogar noch sinistrer und buchstäblich diabolischer agieren denn als "Benjamin Linus" in "Lost".

Dass es viel zu lange her ist, da ich die erste Staffel von Sneaky Pete sah, habe ich daran gemerkt, dass ich weiten Strecken des Plots zunächst nur schwer folgen konnte. Und auch die Entwicklungen innerhalb der zweiten Season sorgten immer wieder für Kopfkratzen meinerseits. Nein, zum lässigen Nebenher-Streamen ist diese Gangster-Thriller-Dramedy nicht geeignet. Wer sich stattdessen konzentriert, gelegentlich zurückspult oder Recaps liest, kann an der turbulenten Doppelgänger-Geschichte, die in einem haarsträubenden Casino-Heist gipfelt, immensen Spaß haben.

Das Schlagwort Cosy Crime lernte ich jüngst in einem Portrait über den britischen Showmaster ("Pointless") und Autor Richard Osman kennen, der seine "Donnerstagsmordclub"-Romane allerdings gar nicht so bezeichnet wissen möchte. Auf die vier anderthalbstündigen Krimis der Reihe Mrs Sidhu Investigates passt dieses Label meiner Meinung nach indes wie die Faust aufs Auge, auch wenn es stellenweise durchaus abgründig zugeht. An der Schwere, den Andeutungen von Tragik, die es beispielsweise bei "Grace" und "Der junge Inspektor Morse" hat (und die ich dort schätze), fehlt es hier aber, und das ist doch auch mal schön.
Die titelgebende Hobby-Schnüfflerin ist eine mit Neugier, Menschenkenntnis und Mutterwitz ausgestattete, auf köstliche indische Hausmannskost spezialisierte Köchin, gespielt von Meera Syal, die im Zuge ihrer Catering-Einsätze so zufällig wie regelmäßig in knifflige Mordfälle stolpert, die sie am Ende – im Alleingang und oft zum Missfallen ihres grummeligen Partners wider Willen DCI Burton (Craig Parkinson) – löst. Gerne mehr davon!

Ich habe sehr lange überlegt, wie ich die neuen Folgen von Doctor Who durchnummerieren soll: Offiziell tragen die drei Specials mit dem Vierzehnten (dem "alten" "Zehnten") Doktor gar keinen Code; da ich aber nicht so was wie "2023 Special 1" schreiben wollte, habe ich die Zählung des "TV Calender" übernommen. Das Weihnachts-Special habe ich 14.00 genannt, da es den Auftakt des daran anschließenden 14. Serials darstellt, welches ich mich übrigens weigern werde, als "Season 1" zu betrachten.
Und damit ist die Vorrede länger geraten als meine eigentliche Review. Abgesehen davon, dass mir sowohl David Tennant und Catherine Tate als auch der neue ("bi-generierte") 15. Doktor überaus gut gefallen haben, habe ich nämlich nichts Substanzielles anzuführen. Inhalt: gut; Musik: top (welcome back, Murray Gold!); Look: überwiegend grandios (danke, Disney!); Humor: durchwachsen; Nebenfiguren: reizend.

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