Mittwoch, 16. Oktober 2024

Live von der Buchmesse (Tag 1)

Eigentlich erstaunlich, dass ich noch nie etwas Größeres über die Frankfurter Buchmesse, die ich immerhin seit über zehn Jahren regelmäßig besuche, geschrieben habe. Nicht dass ich erwarte, besonders Berichtenswertes zu erleben (lustiges Buchmessenbloggen überlasse ich Leuten, die das besser können als ich), aber da ich die kommenden Tage eh nicht dazu kommen werde, über Blogthemen nachzudenken, beginne ich jetzt einfach ein kleines Messetagebuch.

Das Pressezentrum, wo ich gerade den ersten Kaffee des Tages zu mir nehme, ist diesmal ganz woanders und viel schöner als sonst! Es befindet sich im sog. Torhaus, über welches ich zufälligerweise vorhatte, heuer das Messegelände zu betreten, da es in kaum zehn Minuten Gehweite von meinem Zuhause entfernt liegt. Leider kommt man ausgerechnet zur Buchmesse nicht über das Torhaus hinein, so dass ich einen der zwei mir bekannten, offiziellen Zugänge nutzen musste. Nun gut, hatte ich halt einen längeren Morgenspaziergang.

Nach ersten Erkundungen willkürlich ausgewählter Hallen wollte ich einem Vortrag mit dem vielversprechenden Titel "Die Macht von Subgenres und Tropes" lauschen, musste aber feststellen, dass der im Young-Adult-Bereich der "Frankfurt Authors Stage" stattfand, und als ich unter schätzungsweise 50 jungen Frauen lediglich einen mittelalten Mann erblickte, beschloss ich, dass das wohl eher nix für mich ist. Da praktischerweise die Literaturbühne von ARD, ZDF und (noch!!!) 3sat in der Nähe liegt, schaute ich dort vorbei und konnte Bärbel Schäfers Bücher-Talk mit Gast Jürgen Trittin beiwohnen.


Als nächstes, um 13 Uhr 30, steht "Über Odin und andere Helden. Sabine Appel im Gespräch mit Madelyn Rittner über ihre Zeit in Bad König" auf meiner Veranstaltungs-Agenda. (In Bad König war ich erst dieses Jahr! [Korrektur: Stimmt gar nicht. Hab's mit Bad Orb verwechselt.]) Danach folgen "Teil einer grossen Sprachfamilie sein – Vom Schreiben, Übersetzen und Selbstübersetzen in und aus Sprachen mit wenig Sprecher*innen" und die feierliche Eröffnung des taiwanischen Pavillons. Insgesamt ist das Programm m.M.n. eher mau; 2023 konnte ich nahezu durchgängig interessante Shows, Interviews und Paneldiskussionen erleben, oftmals musste ich mich zwischen zwei gleichzeitig terminierten Events entscheiden. Auch geben sich weniger Promis die Ehre als im Vorjahr, ist mein Eindruck. Ansonsten aber ist viel los, es herrscht tüchtiges Gedränge, und bereits am Vormittag waren an beinahe allen Ständen Meet-and-greets im Gange. Eine Zufallsbegegnung mit einem Bekannten hatte ich auch schon – erfahrungsgemäß werden noch einige folgen. Der Wettergott zeigt sich gnädig, für Speis und Trank ist gesorgt. Auf der Agora bieten zig Fressbuden internationale Gerichte zu Mondpreisen an. Ich habe mir wohlweislich ein Jausenpaket gepackt: eine Käse-, eine Hummusstulle, eine halbe Minigurke und einen Apfel. Äpfel liegen löblicherweise auch am Presseschalter gratis herum. Ich fülle aber jetzt erst mal meinen Kaffeepott auf ...

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