"Es ist wieder Extravagante-Brillen-und-schrille-Schals-Messe in Frankfurt." (Leo Fischer)
Der Vortrag über die "kleinen Sprachen" entpuppte sich als mein Highlight des ersten Tages. Eine rätoromanisch und eine ladinisch schreibende Autorin sprachen mit einer wiederum aus dem Katalanisch übersetzenden Expertin übers Dichten in verschiedenen Sprachen, Selbstübersetzung, Sprachensterben und das Denken außerhalb der Heimat.
Heute habe ich 9 Uhr 40 das Haus verlassen und war 10 Uhr 03 an der FAZ-Bühne (Andreas Platthaus traf Clemens Meyer). Nicht schlecht, was? Nach einer verlängerten Mittagspause werde ich a.a.O. Andrea Diener im Gespräch mit Jackie Thomae zuhören, und 14 Uhr steht der Vortrag "Dunkles Zeitalter? Das missverstandene Jahrtausend" am Stand von – die Feder sträubt sich, es hinzuschreiben – "The Länd" (Baden-Württemberg) an. [Korrektur: Der Vortrag fand am Podium Rheinland-Pfalz statt, drehte sich aber um eine Ausstellung im archäologischen Landesmuseum BaWü mit dem Titel "The hidden Länd".] Dann ist auch schon Schluss für heute, denn ich habe noch redaktionelle Schreibarbeiten zu erledigen. Außerdem ist wie jeden Donnerstag Wochenmarkt, ich werde vom Messegelände direkt dorthin trotten. Deshalb befindet sich in meinem Rucksack ein leerer Eierkarton, von dem ich gehofft hatte, er würde bei der Einlasskontrolle wahlweise für Amüsement oder Misstrauen sorgen ("Sie wollen wohl Thomas Gottschalk mit Eiern bewerfen?"), aber der Security-Check war heute ausnehmend lax. Über meinen Rucksack muss ich noch etwas schier Unglaubliches zum Besten geben, was ich mir aber für morgen oder übermorgen aufspare.
Seien wir ehrlich: Das primäre Ziel eines Messebesuchs ist das Abstauben möglichst vieler Give-aways. Hier ist meine gestrige Ausbeute:
Dabei halte ich mich dieses Jahr noch zurück, denn Kugelschreiber habe ich momentan in Hülle und Fülle, und Mini-Marsriegel und Gummibärchen würde ich nicht mal einstecken, um sie weiterzuverschenken. Verlockend war es gestern auch, sich am Willkommens-Buffet des Taiwan-Pavillons gütlich zu tun, doch zwischen all den Menschen, die wirkten, als wären sie im Business stärker involviert als ich, zog ich es vor, aufs Schmarotzen zu verzichten.
Apropos Schmausen: Heute werde ich mangels eigener Verpflegung tatsächlich etwas zu essen kaufen. Im Pressezentrum gibt es Wraps zu okayen Preisen. Und wo wir schon bei praktischen Tipps sind: Hier sind drei von mir. 1.) Auf der zentralen Freifläche gibt es Wasserspendesäulen, an denen man sich kostenlos seine Trinkflasche auffüllen kann, so man denn eine dabei hat. 2.) Es ist in den Messehallen immer wärmer, als man es sich vorzustellen vermag. Jedes Mal schwitze ich. Also: Zieht euch möglichst dünn an oder nach dem Zwiebelprinzip! 3.) Eine kaum bekannte, prima zum Verschnaufen geeignete Zone ist das Business-Center im Torhaus, direkt gegenüber dem Pressebereich. Dort ist es ruhig, es hat Steckdosen und bequeme Sitze, und die Toiletten sind stets sauber und meistens frei.
Zu guter Letzt dies: Kurz nachdem ich gestern den überraschend sympathisch gewordenen Jürgen Trittin erlebt hatte, sah ich an anderer Stelle zufällig Claudia Roth. Ob die beiden sich später noch getroffen haben?
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