Gestern bin ich den ganzen Tag nicht zum Schreiben gekommen, und auch in den nächsten Stunden wird das Posten nur häppchenweise vonstatten gehen, was freilich zum "Live"-Charakter dieses Blog-Specials beiträgt. Es lohnt sich jedenfalls, später noch einmal auf Kybersetzung vorbeizusurfen! Diesen ersten Absatz verfasse ich auch gar nicht auf der Buchmesse, sondern noch in meinem Wohnzimmer. Ab 14 Uhr werde ich am Titanic-Stand anzutreffen sein (Halle 3.0, H85); WER WAS KLÄREN WILL ...
Für den gestrigen Messesamstag gab es bereits am Freitag, was meiner Erinnerung zufolge ein Novum war, keine regulären Besuchertickets mehr! Die per Pressemitteilung verlautbarten Rekordzahlen waren denn auch spürbar: So ein Gedränge und Geschiebe wie gestern habe ich selten erlebt. Der blanke Horror! Ob es heute noch doller wird? Ich fürchte, ja, steht doch ab 12 Uhr 30 die Cosplay-Meisterschaft an. Für Leute, die an "regulären" Ausstellern interessiert sind, lohnt sich ein Besuch am Sonntag indes weniger, da dann vor allem etliche ausländische Aussteller bereits abgereist und die Stände verwaist sind.
So, hier kommt der dritte Absatz, den ich nun doch wieder zu Hause tippe. Am Titanic-Stand war dermaßen viel los, dass ich mit nichts anderem als Verkauf, Finanzverwaltung und Kundengesprächen beschäftigt war. Hat aber Spaß gemacht. Erstmals habe ich auch den offiziellen Messeschluss miterlebt: Es ist Tradition, dass nach der Rausschmeißer-Lautsprecherdurchsage um 17 Uhr 30 alle noch verbliebenen mitgewirkt Habenden laut applaudieren, um zu zeigen: Das haben wir erfolgreich hinter uns gebracht! Und wie erfolgreich es war! Aus der soeben reinflatternden Pressemitteilung: "Mit 115.000 Fachbesucher*innen (Vorjahr: 105.000) aus 153 Ländern (Vorjahr: 130 Länder) und 115.000 Privatbesucher*innen (Vorjahr: 110.000) legte sie sowohl als internationale Geschäftsmesse der Publishing- und Medienbranche wie auch als Festival des Lesens zu – und dies trotz limitierter Kartenkontingente für die beiden Wochenendtage."
Drei netten Veranstaltungen habe ich heute noch beigewohnt: einer über Indie-Games, einer über taiwanische Comics sowie einer Mini-Einführung in die chinesische Sprache. Außerdem konnte ich endlich die Ausstellung der Stiftung Buchkunst mit den schönsten Büchern des Jahres bewundern. Es war im Übrigen weitaus weniger Andrang als befürchtet; der Besucher-Peak war tatsächlich gestern Mittag bis Nachmittag. Festzuhalten ist noch, dass im Gegensatz zu vergangenem Jahr nirgendwo "Free Palest*ne!"-Aushänge zu erblicken waren. Und KI-generierte Buchcover oder Werbemotive gab es zwar erwartungsgemäß durchaus, ihre Zahl blieb jedoch im Rahmen des Zumutbaren.
Zum Abschluss die am Donnerstag versprochene Rucksack-Geschichte. Haltet euch fest! Ich hocke also bei einem Vortrag, lasse den Blick schweifen und sehe, dass die Frau neben mir den gleichen Rucksack hat wie ich. So weit, so unspektakulär. (Es handelt sich um ein gewöhnliches Modell von Dakine.) Wer aber lässt sich zu meiner Linken nieder, während ich eine halbe Stunde später bei der nächsten Präsentation (an einem anderen Stand) sitze? Eine (andere!) Frau mit dem exakt gleichen Rucksack!!!
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