- Archäologen legen Kapelle bei Allstedt frei (mdr.de, 19. September) Die Wallfahrtskapelle aus dem 12./13. Jahrhundert war, mutmaßlich von Anhängern des Reformators Thomas Müntzer, vor 500 Jahren niedergebrannt worden, was den Beginn des Bauernkrieges markierte. Das Dorf Mallerbach im heutigen Sachsen-Anhalt, in dem die Saalkirche stand, wurde im Spätmittelalter aufgegeben. "Auch etliche Münzen und mehrere Pilgerzeichen konnten geborgen werden."
- 10.500 Jahre altes Paddel im Duvenseer Moor entdeckt (ndr.de, 23. September) "Es lässt sich nahezu exakt auf ein altes Paddelblatt legen, das bereits vor 99 Jahren gefunden wurde. [...] Solche Funde sind von großer Bedeutung, da sie wichtige Belege für die frühe Mobilität auf Wasser darstellen. Vergleichbare Funde existieren nur an der Fundstelle Star Carr im Norden Englands." (Mehr bei "Welt online".)
- Pfeilspitze zeugt von tödlichem Kopfschuss in der Tollensetal-Schlacht (scinexx.de, 24. September) Der von einer Bronzepfeilspitze durchbohrte Schädel eines jungen Mannes beweist, dass bei der Schlacht im Tollensetal (Mecklenburg-Vorpommern) vor rund 3250 Jahren Pfeil und Bogen zum Einsatz kamen. "'Einige Pfeilspitzentypen, besonders solche mit Widerhaken, stammen hauptsächlich aus einem Gebiet zwischen dem heutigen Bayern und Mähren in Tschechien', berichtet Inselmann. Demnach war zumindest eine der Konfliktparteien bei der Schlacht von Tollense nicht lokaler Herkunft, sondern kam aus südlicheren Gefilden."
- Orcas mit Messern und abgetrennte Köpfe: Neue Nazca-Linien entdeckt (National Geographic, 27. September) Der Liste der bisher bekannten ca. 430, bis zu 2100 Jahre alten Scharrbilder im Hochland Perus können 303 weitere hinzugefügt werden, auch dank einer KI, die man mit über 1300 potentiellen neuen Geoglyphen aus der Wüste bei Nazca gefüttert hatte.
- Gingen die frühen Bauern auch auf die Jagd nach Menschen für ihre Opfer? ("Welt online", ohne Datum [Oktober]) Eilsleben bei Magdeburg: "Im Rahmen einer Lehrgrabung wird eine Fläche von 200 Quadratmetern detailliert untersucht. Zutage kommen Scherben von Keramikgefäßen, Steingeräte, Klingen, Pfeilspitzen und Beile sowie Tierknochen. Aufgedeckt wurden auch Pfostenstellungen, lehmverputzte Wände und Aktivitätszonen weiterer Häuser." Es ergeben sich neue, teils grausige Rückschlüsse auf die Lebensweise der Träger der Bandkeramischen Kultur.
- Spektakulärer Grabkammer-Fund – Neues aus der ältesten Stadt nördlich der Alpen ("Welt online", ohne Datum [Oktober]) Funde aus einer, leider leergeraubten, Grabkammer im oberschwäbischen Donautal erweisen sich als neue Teile im Puzzle der Lage von Pyrene, der bei Herodot erwähnten keltischen Großsiedlung, darunter "beispielsweise die in der Kammer verarbeiteten Hölzer, die bestens erhalten seien. Ein Stück konnte bereits datiert werden. Der Baum, aus dem es stammt, wurde im Jahr 585 vor Christus gefällt. Und dann sind da noch einige Knochen, auch sie in einem guten Zustand."
- 3900 Jahre altes Priesterinnengrab in Ägypten freigelegt ("Spiegel online", 11. Oktober) "Der Schacht", in der sich die Überreste der vermutlich mit 40 gestorbenen Hathor-Priesterin namens Idy befanden, "sei in der Antike geplündert worden, die meisten Grabbeigaben von Idy seien aber unversehrt. Gefunden wurden unter anderem ein Dolch und Statuen. [...] Das Grab enthielt zudem spezielle Gefäße, in denen die bei der Mumifizierung entnommenen Eingeweide aufbewahrt wurden – sogenannte Kanopen –, Reste von Idys Gewand und zum Teil zerstörte Knochen."
- Schmähung weit über den Tod hinaus (FAZ, 29. Oktober; nur hinter Paywall) Eine 2500 Jahre alte Inschrift voller Beschimpfungen könnte dem altgriechischen Dichter Anakreon zugeschrieben werden.
- Riesige Maya-Stadt in Mexiko entdeckt (National Geographic, 1. November) "Mithilfe der Lasertechnologie LIDAR, mit der sich verborgene Strukturen im Boden erkennen lassen", konnten nahe Campeche im Südosten Mexikos Straßen, Steinpyramiden und andere Strukturen einer 30.000 bis 50.000 Menschen Platz bietenden Konglomeration mit zwei Stadtzentren und mehreren kleineren Siedlungen entdeckt werden.
- Die „Dame von Kölleda“ trug im Grab ihre kostbare Sonntagstracht ("Welt online", 6. November) Mehr als 3700 Einzelfunde aus der Merowingerzeit brachten Grabungen in Nordthüringen zu Tage, darunter das von allerlei Grabbeigaben umgebene Skelett einer 25 bis 45 Jahre alten, wahrscheinlich adeligen Frau.
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