Montag, 30. Dezember 2024

(Youtube-)Rück- und (allgemeiner) Ausblick

Vor gut einem Jahr äußerte ich den Wunsch nach einem persönlichen Youtube-Jahresrückblick à la "Spotify Wrapped". Meine Gebete wurden zum Teil erhört. Ich bekam vor wenigen Tagen eine Auswertung meines Videoguckverhaltens in Bezug auf das am häufigsten von mir aufgesuchte Genre:


Zu gern wüsste ich, welchen Anteil andere Kategorien ausmachen. Innerhalb des Gaming-Genres jedenfalls habe ich "mir dieses Jahr Videos zu 18 verschiedenen Games angesehen". Bloß? Ich vermute, es waren weitaus mehr, nur wurde bei vielen Videos das jeweilige Spiel nicht getaggt bzw. nicht automatisch erkannt. Der Spitzenreiter von "meinen" 18 Spielen dürfte Leute, die mich einigermaßen kennen, so wenig überraschen, wie er mich überrascht hat ...



Wie gesagt: Das ist noch ausbaufähig, Youtube darf mich ruhig mit allen möglichen Statistiken zuballern. Von Audible kam heuer übrigens nix.

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Das also war 2024 – global gesehen das neunte beschissene Jahr in Folge. Wäre doch gelacht, wenn wir mit 2025 nicht die Zehn vollmachten! Ich frage mich oft, womit ich es verdient habe, die Blüte meines Lebens (na ja) in so einer hoffnungslosen, entmutigenden Ära verbringen zu müssen. Aber nützt ja nix. Immerhin ist 2025 ein Heiliges Jahr! Das gibt es nur alle 25 Jahre (daher kommt die Wendung "alle Jubeljahre"), wobei ich mich gar nicht mehr daran erinnere, dass 2000 auch eins war. Kurzgefasst gibt es in einem Heiligen Jahr Ablass für alle, einfach so vom Papst spendiert. Eröffnet wurde das Jubeljahr bereits am 24. Dezember, ich habe im Fernsehen davon erfahren. Wikipedia: "Der Papst öffnet am Heiligen Abend die eigens in den Petersdom gebrochene Heilige Pforte, eine massive Marmorplatte, feierlich mit mehreren Hammerschlägen eines goldenen Hammers und spricht einen Segen. Die Pforte öffnet sich, der Papst schreitet als erster hindurch, die Gläubigen folgen. Zum Abschluss des Heiligen Jahres wird die Heilige Pforte wieder geschlossen." So ist es Brauch seit 1500.

2025 hält zwei partielle Sonnenfinsternisse für uns bereit: am 29. März und am 21. September. Frauen dürfen in Deutschland ab 1. Mai sorbische Nachnamensendungen führen. Passbilder dürfen nur noch elektronisch angefertigt werden. Südafrika wird als erstes afrikanisches Land Gastgeber des G20-Gipfels sein. Rumänien und Bulgarien treten dem Schengen-Raum bei. Curaçao und Sint Maarten bekommen den Karibischen Gulden als Nachfolgewährung des Antillen-Gulden. Und wir bekommen endlich "The Day The Clown Cried" zu sehen!

Zu den größeren Gedenktagen zählen: 500 Jahre (nicht nur Pfälzer) Bauernkrieg, 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 1700 Jahre Konzil von Nicäa, 150 Jahre Meterkonvention. 100 Jahre alt geworden wären Hans Rosenthal, Malcolm X, Peter Sellers, Margaret Thatcher, Sammy Davis, Jr., Rock Hudson und die Knef. Gar 200 Jahre alt würden (wenn Menschen so alt werden könnten): Ferdinand Lasalle, Johann Strauss Sohn, Emil Erlenmeyer.

Der Aal ist der Fisch des Jahres, die Roteiche der Baum des Jahres, der Cashewbaum die Giftpflanze des Jahres, der Blattkohl das Gemüse des Jahres, das Kaukasus-Vergissmeinnicht die Staude des Jahres und das Filzige Haarkelchmoos das Moos des Jahres. Gratulation!

Ich bedanke mich wie immer an dieser Stelle bei allen, die hier regelmäßig vorbeischauen, und wünsche ihnen einen guten Rutsch. Möge es irgendwann besser werden.

Freitag, 27. Dezember 2024

Lichtenberg & ichtenberg

Im April dieses Jahres bat mich Michael Ziegelwagner um einen Themenvorschlag für seine Titanic-Naturkolumne. Ich antwortete ihm, dass ich gerne etwas über Lichtenberg-Figuren lesen würde. Er versuchte in das Thema einzusteigen, meinte aber wenig später, dass ihm das alles zu kompliziert sei und dass lieber ich mich damit auseinandersetzen sollte, und zwar in wiederum meiner Kolumne. Ich wusste zuerst nicht, wie ich das unheimliche medizinisch-physikalische Phänomen in einer Reiseführer-Parodie unterbringen könnte, nach ein paar Tagen fiel mir jedoch ein Dreh ein, und Folge 16 der "111 Orte im Paralleluniversum, die man gesehen haben muss", "Die Lichtenberg-Sammlung im Kulturhistorischen Museum", erschien in Titanic 5/24 – und nun auch in den Mitteilungen der Lichtenberg-Gesellschaft. Ein Mitglied des in Ober-Ramstadt sitzenden Vereins war nämlich auf meinen Beitrag aufmerksam geworden und fragte im Juni d.J. an, ob er in Brief 69 des halbjährlich erscheinenden Fachblattes nachgedruckt werden dürfe. Natürlich gab ich mein Placet und hinterließ somit einen kleinen, kauzigen Fußabdruck in der Geschichte der Lichtenberg-Forschung.

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Und tschüs, Rewe!

Ich hatte es schon sommers über den Buschfunk, i.e. in der Kassenschlange bei Rewe, vernommen: "Nächstes Jahr soll Payback ja abgeschafft werden." Nun erfuhr ich es auf die denkbar unpersönlichste Weise: Auf der Rückseite eines Kassenzettels stand ganz nüchtern und unmissverständlich, dass man ab 2025 bei Rewe keine Payback-Punkte mehr sammeln könne. So endet eine Ära, eine für mich äußerst wonnevolle und lukrative Ära. Wie viele Sach- und Gutscheinprämien ich über die Jahre durch das Einlösen von Prämienpunkten abgestaubt habe, kann ich kaum aufzählen. Ein Fön war dabei, ein City-Rucksack, eine Küchen- und eine Körperanalysewaage und und und. Alles erkauft mit der simplen Bereitschaft, "gläserner Kunde" zu sein. Tja, fortan werde ich deutlich seltener bei Rewe einkaufen; die Waren sind teurer als anderswo, und weder an der Rewe-App noch am neuen – nicht unumstrittenen – markteigenen Kundenbindungsprogramm "Rewe Bonus" habe ich Interesse.

Stattdessen wird man mich künftig öfter bei Netto sehen, denn die Edeka-Group, zu der neben Netto auch Marktkauf und Edeka gehören, steigt laut Bild-Informationen zum 1.1. bei Payback ein! Von Payback trennen wird sich außerdem Penny, was mich weniger anficht, da ich deren unbehagliche, unprofessionell geführte Filialen seit jeher nur widerwillig betreten habe.

Ein letztes Mal möchte ich Rewe aber noch loben: Als ich am Montag dort war, durfte man sich ein kostenloses Exemplar des "Die drei ???"-Bandes "... und die rasende Gier" mitnehmen.


Die Bücher der "exklusiven Rewe-Sammel-Edition", von denen es mindestens vier geben muss (am Samstag ergatterte ich "Rätsel des Flamingos"), scheinen nicht zum offiziellen Drei-Fragezeichen-Kanon zu gehören. Und so erlaubt man sich einige Freiheiten: Bob ist asiatisch-stämmig, Justus kann sich auf Ameisengröße schrumpfen ... Nein, das war ein Spaß. Die Geschichte ist ein solides Crimebuster-Abenteuer mit einigen stilistischen Schwächen (sehr viele Synonyme für "sagen"), aber flott erzählt und mit dem Potenzial für eine Hörspielumsetzung.

Montag, 23. Dezember 2024

TITANIC vor zehn Jahren: 1/2015


Willkommen im Titanic-Jahrgang 2015, dessen erste Ausgabe wie gehabt von Ende November bis Anfang Dezember produziert wurde – die "ideale" Zeit für Straßenaktionen! (Wobei: Der Rest des Jahres ist auch nicht besser geeignet. Entweder zerfließt man bei 35 Grad oder in strömendem Regen. Ich kann mich kaum an Aktionen erinnern, während derer wir uns gerne draußen aufgehalten haben.) Die in Frankfurt-Bornheim durchgeführte Gender-Aktion "Deutschland von _innen" (S. 12ff.) hat aber abgesehen von den Witterungsbedingungen viel Spaß gemacht und heitere Ergebnisse gezeitigt.


Es war dies übrigens die erste Aktion, an der die spätere Chefredakteurin Julia Mateus teilnahm – als Praktikantin, die auch einiges weiteres Schönes zu dieser Ausgabe beigetragen hat.


Ich wollte gerade recherchieren, wie viele sog. Superreiche es auf der Welt gibt, bekomme aber keine eindeutige Antwort. Unstreitig ist wohl, dass das Privatvermögen der reichsten Menschen 2024 wieder einmal gestiegen ist, doch die tatsächliche Zahl der extrem Begüterten hängt wohl von der Definition ab: Setzt man ein Mindestvermögen von 100 Millionen US-$ Finanzvermögen an, wie es das ZDF tut, kommt man auf weltweit 73.000 Superreiche. "Leute mit einem Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar" gibt es laut einer in Titanic zitierten Studie sogar 200.000, zumindest gab es sie vor zehn Jahren, als das Thema offenbar auch schon den Rest der Menschheit umtrieb (Riegel/Tietze: "Unsere Superreichen", S. 46-47).


"Die 'Deutsche Automatenwirtschaft' zeigt sich in einer Anzeigenkampagne von ihrer seriösesten Seite: gesetzestreu, staatstragend, stocknüchtern." (Wolff/Ziegelwagner, S. 34f.) Ja-ha, dank der Zeitkapsel Titanic sehe ich diese Kampagne direkt wieder vor mir: "Kein Spiel ohne Regeln", bah, war das eklig. Ich glaube, es gibt kaum einen Ort, der mich weniger anzieht als eine scheiß Spielhalle.


Seit dem EU-weiten Verbot vor über zwei Jahren abgeschaltet, 2014 aber noch in aller Munde und vor vieler Augen: der deutsche Ableger des russischen Staatssenders Russia Today, "RT Deutsch", nachmals "RT DE". Das Trio Hauck/Hürtgen/Mateus deckte auf, dass "schon längst weitere Propagandakanäle aus dem Ausland auf den deutschen Markt" drängten (S. 26-28):


Hier kommt eines der treffsicher geschmacklosesten Gruppenfotos, die wir je angefertigt haben (im ungünstigerweise auch von Mitmietenden frequentierten Hinterhof der damaligen Redaktionsräume), übertroffen höchstens vom Mount-Everest-Leichenberg etliche Jahre später. Und ja, hinter dem köstlich beknackten Witz steckte eine echte Debatte, die Ende 2014 geführt wurde. Love it.


In dieser Folge von "55ff" hat der Fotograf und Zeichner Renke Brandt, der heute allmonatlich die hintere innere Umschlagseite mit seiner Reihe "Welträumchen" befüllen darf, seinen ersten Auftritt. Der Künstler, den zu treffen ich inzwischen mehr als einmal das Vergnügen hatte, hatte mir unverlangt ein im Eigenverlag herausgegebenes Booklet mit Bildwitzen geschickt, von denen mir auf Anhieb mehrere wie gemacht schienen für eine Nonsense-Rubrik.


Mein diesmonatiger Lieblings-Cartoon ist allerdings dieser des nur wenige Male im Heft vertretenen Björn Ciesinski (im "Fachmann", S. 44):


Weiteres Notierenswertes
- Das gab es meiner Erinnerung nach nur ein einziges Mal: einen Umblätter-Comic von Rattelschneck im Essay (S. 19f.)!
- Erst letzten Monat musste ich anlässlich wiederholten Verdrusses über das Fehlen von Ablageplätzen in Hotel-Badezimmern an einen Aufsatz von Sebastian Klug denken, in der dieser sich "über die gesamteuropäische Hostel- und Campingplatzduschenkultur" echauffiert. Und siehe, in dieser Ausgabe findet sich die "sachliche Auseinandersetzung", und um mangelnde Möglichkeiten, "Kleider sicher zu deponieren", geht es auch darin: "[...] Häkchen, Schemelchen, Ablagebrettchen; aber da war nichts, einfach rein gar NICHTS ... Vor aufsteigender innerer Eiseskälte zitternd, blickte ich angsterfüllt, ja panisch um mich, stakste wie ein blöde gewordener Storch im Kreise umher, und zwar auf den Fersen, um dem Todesbrei möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Schließlich verliere ich im Streß dieser Extremsituation oft die Kontrolle über mein Kleiderhäufchen und lasse es aus den Fingern gleiten, sehe noch im Zeitlupentempo, wie es hinunterstürzt in diesen Haar- und Hautschüppchendreck von tausendundeins widerlichen Menschenkörpern, zum Teil sehr, sehr kranken widerlichen Menschenkörpern!"
- Hinter "Moritz von Uslar", der im Stil seines inzwischen gottlob eingestellten Zeit-Magazin-Formats auf S. 41 ein Interview mit Armin Meiwes führt, steckt natürlich Elias Hauck.
- So vollgehauen wie in diesem Heft ist der "Betrachter" (S. 64f.) selten. Elf Cartoons plus Titelvignette (Thema: Schlagermusikfans) – das würde heutzutage nicht mehr durchgehen!

Schlussgedanke
Eine erquickliche, unaufgeregte und doch bissige, relevante Ausgabe. Mir der Unaufgeregtheit ist es beim nächsten Mal allerdings vorbei ... Oh, Leute, ab kommenden Monat ist nichts mehr, wie es einmal war ...

Freitag, 20. Dezember 2024

Mission: Rohr frei!

Am Mittwochabend musste ich, nachdem ich mich lediglich einer Katzenwäsche unterzogen hatte, feststellen, dass das Wasser aus meinem Waschbecken nicht mehr richtig abfloss. 'Aha, Verstopfung!', wurde mir klar. Dass das in all den Jahren noch nicht vorgekommen war, wunderte mich. Ich würde also am nächsten Morgen die Zange ansetzen müssen, denn ich besitze keinen Pango. Das machte mir aber nichts aus, im Gegenteil freute ich mich sogar darauf, endlich mal in meine reich gefüllte Werkzeugkiste greifen zu können, und ich stellte es mir sehr befriedigend vor, batzenweise Schmodder aus dem Chromrohr zu prokeln.

Bevor ich mich ins Bett legte, googelte ich noch rasch, ob es nicht ein Hausmittelchen gäbe: Könnte man dem Stauverursacher mit einer Spülung beikommen, bevor man zur "Operation" schreitet? Direkt der erste Treffer las sich vielversprechend: Drei bis vier Esslöffel Natron in den Abfluss geben und eine halbe Tasse Essig hinterherkippen, lautete der Tipp. Super! Sowohl Kaiser-Natron als auch Essigessenz sollten in keinem Haushalt fehlen. Ich tat wie beschrieben und lauschte der angekündigten lautstarken chemischen Reaktion im Gedärm meines Waschbeckens. Man solle, hieß es, kochendes Wasser nachgießen, sobald das Gebizzel aufhört. Es hörte aber nicht auf! Noch nach weit einer Stunde, es war bereits nach Mitternacht, zischte und blubberte es im Inneren des Rohrsystems. Ich war zu müde, um länger zu warten; das heiße Wasser würde ich nach dem Schlafen hinterherschicken. So geschah es. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass die Behandlung wegen der langen Unterbrechung fruchtlos geblieben wäre, doch das Wasser aus dem Wasserkocher schlängelte sich zunächst behutsam hinab, gab dem Natron-Essig-Gemisch den Rest, es gurgelte kurz und siehe: Alles fließt seitdem wieder, wie es soll.

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Meine zehn zuletzt gesehenen Filme

Dirty Work
Wie schon "Screwed" von 2000 habe ich diese zwei Jahre zuvor erschienene Komödie hauptsächlich deswegen angeschaut, weil sie bei Amazon Prime verfügbar war und weil Norm Macdonald darin die Hauptrolle spielte. Doch wie jene ist "Dirty Work" ein humoristischer wie inszenatorischer Rohrkrepierer. Über die Löchrigkeit der Story und das pubertäre Niveau der "Gags" konnte ich trotz dem schon in der Sitcom "Norm" prächtig harmoniert habenden Duo Norm Macdonald / Artie Lange und Gastauftritten wie von David Koechner und Don Rickles nicht hinwegsehen. Keine Sternstunde in Bob Sagets Karriere, der hier Regie führte.

The Old Oak
Apropos Regiekarriere: "The Old Oak" wird voraussichtlich die letzte Arbeit des großen Briten Ken Loach gewesen sein, und das Drama über ein altes Pub, syrische Flüchtlinge und ein ehemaliges Bergarbeiterstädtchen ist exakt das, was man erwartet. Ein Filmemacher mit minderem Gespür für Realismus und (Zwischen-)Menschlichkeit hätte das stille Ensemblestück womöglich gar zu sehr in Rührseligkeit und Sozialkitsch getränkt. Die Gefahr, dass seine Gesellschaftsportraits in flacher Romantisierung ausarten, bestand bei Ken Loach freilich nie; hier hätte ich mir aber schon gewünscht, dass der Trostlosigkeit etwas mehr trockener Witz, ein My Situationskomik entgegengesetzt worden wäre. Es ist alles so traurig! Obwohl: Möglich, dass ich am Ende von "I, Daniel Blake" noch mehr geweint habe ...

Arsen und Spitzenhäubchen (OT: Arsenic and Old Lace)
Ein bei leichter Überlänge durchgängig flotter, wendungsreicher Spaß ist diese klassische Theaterverfilmung von Frank Capra, in der die nicht immer angebrachte Aufgedrehtheit Cary Grants (der für die Rolle nur die vierte Wahl war, u.a. nach Ronald Reagan) durch die anbetungswürdigen Leistungen von Josephine Hull und Jean Adair als serienmordende Tantchen wettgemacht wird. Ich behaupte, dass keine andere Filmnation als die amerikanische so etwas im Jahre 1944 hätte zustande bringen können.

Der Schacht (OT: El Hoyo)
Gerade läuft Galder Gaztelu-Urrutias Thriller-Satire "Rich Flu" in den Kinos, in der ein Virus weltweit superreiche Menschen dahinrafft. Bereits 2019 hat der spanische Regisseur für Netflix "Der Schacht" gedreht, der ebenfalls mit einer ausgefallenen, wenn auch ähnlich in-your-face-kapitalismuskritischen Prämisse aufwartet. Die Mischung aus "Cube" und "Das Experiment" ist packend, bitter und rätselhaft. Auf die eine oder andere Ekelszene hätte ich verzichten können.

Late Night with the Devil
Hierauf muss man sich einlassen: Bei diesem innovativen Pseudo-Reality-Retro-Horror handelt es sich um die vorgeblich echte Ausgabe einer Johnny-Carson-artigen Late-Night-Show. Das liest sich so abgefahren und kreativ, wie es ist, und man ist gut beraten, 1.) vorab nicht mehr über diesen 2023er Indie-Grusler der australischen Geschwister Colin und Cameron Cairnes zu wissen und ihn 2.) der Immersion und "Glaubwürdigkeit" halber auf Englisch zu genießen. Das Ende oder vielmehr den Epilog fand ich entbehrlich, doch bis dahin hatte ich einen stimmungsvollen Halloween-Abend.

Will & Harper
Endlich was Neues von und mit Will Ferrell! Etwas, womit ich nicht gerechnet hätte, nämlich der Dokumentation eines 17-tägigen Roadtrips durch die USA, während dessen Will und seine langjährige Freundin und Co-Autorin Harper Steele nach deren Geschlechtsanpassung sich selbst, einander und ihre Beziehung besser kennenlernen. Bei aller Ernsthaftigkeit und etlichen right-in-the-feels-Momenten kommt die gewohnte Ferrell'sche Blödelei nicht zu kurz. Außerdem: zahlreiche Cameos von SNL-Kolleginnen und -Kollegen. Wunderbar!

Ghostbusters: Frozen Empire
Man mag Fortsetzungen, Remakes und Reboots von 1980er-Franchises vorwerfen, sich an eine übertrieben nostalgieversessene Generation ranzuwanzen und allzu durchschaubaren Fan-Service zu betreiben. Wenn ein solches Projekt aber gelingt, s. Indiana Jones, besteht angemessener Grund zur Freude. Und Freude hatte ich am neuesten Ghostbusters-Sequel, welches dadurch, dass es zu seinen Wurzeln in New York zurückkehrt und den Original-Geisterjägern mehr Screentime gewährt, tatsächlich gewinnt, ohne jüngere Zuschauer zu verprellen, abzuhängen oder zu verwirren. Ja, Tonfall und Humor wurden behutsam an die 2020er-Jahre angepasst, aber das Ergebnis ist rund. Ich muss dazu sagen, dass mir Paul Rudd noch mit jedem seiner Auftritte gute Laune beschert hat. (Allein den dritten "Ant-Man" konnte er nicht retten, doch dazu mehr beim nächsten Mal.)
Regie führte diesmal nicht Jason Reitman, Ivans Sohn, sondern Gil Kenan (der übrigens auch den dieses Jahr erschienenen, bereits auf meiner Watchlist stehenden "Saturday Night Live"-Film inszeniert hat), beide haben aber wie bei "Afterlife" das Drehbuch verfasst.

The Strange Love of Martha Ivers
Eine raffinierte, fesselnde Noir-Perle aus dem Alten Hollywood, in der Kirk Douglas sein Leinwanddebut und Barbara Stanwyck einnehmend und selbstbewusst die Titelfigur gibt. Mit fast zwei Stunden Laufzeit verhältnismäßig epochal für 1946, aber nie zäh. Wenn man mir gesagt hätte, dass Hitchcock für das oscarnominierte (Best Writing, Original Motion Picture Story), nie in deutschen Lichtspielhäusern gezeigte Kriminaldrama verantwortlich zeichnete, ich hätte es geglaubt.

Der Schacht 2
Zufälligerweise wenige Tage nachdem wir den ersten Teil gesehen hatten, kam die Fortsetzung raus. Die kann man sich meines Erachtens allerdings sparen. Es wird versucht, die Hintergründe des Mysteriums "Schacht" zu ergründen und zu verzweigen, eine Art Mythologie aufzubauen und weiter, höhö, in die Tiefe zu gehen, dabei werden jedoch mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Nach dem Studium eines Analyse-Videos und einer Kritik in Textform wurde mir klar, dass nichts klar ist. Die Macher scheinen nicht mal selbst zu wissen, was das alles soll. Ein etwaiger dritter Teil mag die offenen Lücken schließen, aber dass ich daran noch Interesse habe, falls er kommen sollte, bezweifle ich.
An der Machart und der Besetzung gibt es wie schon beim Vorgänger nichts zu mosern.

Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr (OT: The Last Bus)
Wie bei "The Old Oak" wäre mir hier eine Prise Leichtigkeit und Drolerie recht gewesen. Doch die Melancholie überwiegt in diesem immerhin kurzen und daher kurzweiligen Roadmovie über einen schicksalsgeplagten Senior (Timothy Spall, der beim Dreh gerade mal 64 war, aber so geschminkt wurde, dass er glatt als Endachtziger durchgeht). Eine Wohlfühl-Dramedy ist "The Last Bus" (ich schreibe jetzt bestimmt nicht den vollständigen, reichlich dämlichen deutschen Titel noch mal hin!) nicht, enthält aber genug mausige Szenen und Herz für einen herbstlichen oder winterlichen Fernsehnachmittag.

Montag, 16. Dezember 2024

Schlechter Name, gute Frucht

Gestern zum ersten Mal das hier gefuttert:


Die Schoko-Orange, die derzeit an ausgewählten Obstständen und vereinzelt in Supermärkten angeboten wird, hat mit Schokolade in etwa so viel gemein wie die Honigmelone mit Honig, überzeugt aber durch Kernlosigkeit und einen Geschmack, der einer reifen Navel-Orange in nichts nachsteht.

Hintergrund-Info von der Llombart GmbH ("Lieferant -Produzent – Entdecker"; Gedankenstrichsetzung unverändert): "Die Schoko-Orange entstand zufällig. Sie wurde in den 80er Jahren in Spanien entdeckt. Ihre besondere Farbe reicht von dunkelgrün über braungrün bis braun [und] entsteht, weil diese Orange den grünen Farbstoff nicht abbauen kann. Denn eigentlich färben sich Orangen von grün nach orange. Im Falle der Schoko-Orange bleibt das Grün und mischt sich mit dem Orange und wird so zu einem Braun." Das von mir fotografierte und verzehrte Exemplar hatte sein kräftiges Grün behalten.

Samstag, 14. Dezember 2024

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Wer die Wahl hat ...

Seit vielen, vielen Jahren, fast so lange wie ich das Wahlrecht besitze, bin ich als Wahlhelfer tätig. Diverse Male war ich in Wahllokalen im Einsatz, am liebsten ist mir aber seit je die Briefwahlauszählung. Dabei hat man keinen direkten Kontakt mit dem Volk, man muss erst 15 Uhr vor Ort sein, die Bezahlung ist trotzdem in Ordnung und die Arbeit überschaubar, meist ist das Prozedere kurz nach der Tagesschau beendet. Wobei sich hinsichtlich des letztgenannten Punktes etwas zu ändern scheint: Wurden Briefwahlvorstände früher noch auf ein paar Büros im Rathaus verteilt, gab es zur hessischen Landtagswahl 2023 ein zentrales Briefwahlzentrum für die Stadt Frankfurt, das sich über die gesamte Ebene einer Messehalle erstreckte. An gefühlt Hunderten Tischen hatten wir gefühlt Tausenden Freiwilligen ordentlich zu tun! Mein Eindruck, dass mehr Menschen per Brief wählen als noch vor fünf, zehn Jahren, wurde kürzlich durch einen Infokasten im Spiegel bestätigt:


Dass in den Wahllokalen trotzdem viel Betrieb herrscht, ja zuletzt sogar mancherorts Leute ihre Stimme nicht abgeben konnten, weil die Schlangen bis 18 Uhr nicht abreißen wollten, ist sicher damit zu erklären, dass die Wahlbeteiligung insgesamt wieder leicht (Bundestagswahl) bzw. stark (Europawahl) ansteigt. Die Briefwahl scheint dessen eingedenk die sicherere Wahl (!) zu sein. Doch aus Erfahrung sage ich: Obacht! Es können nämlich Fehler gemacht werden, die zur Ungültigkeit der Stimme führen. Wir mussten schon Stimmzettel aussortieren, weil beispielsweise der Wahlschein nicht unterschrieben war, der Wahlbrief offen war oder weil aus sonstiger Unachtsamkeit das Wahlgeheimnis nicht gewahrt werden konnte. Insbesondere Ältere mag das Briefwahlverfahren überfordern. Jene sind es allerdings, die sich im Zweifel eher den Gang zum Wahllokal ersparen möchten.

Jedenfalls ist nicht auszuschließen, dass bereits an der Bundestagswahl 2025 – für die ich mich soeben als Wahlhelfer registriert habe – mehr Wahlberechtigte per Brief als in der Kabine wählen. Die Bundestagswahl ist eine vorgezogene, und wer weiß, womöglich haben nicht wenige Deutsche für den anberaumten Termin im Februar schon Urlaub geplant.

Dienstag, 10. Dezember 2024

We Butter the Cheese With Butter

Habe ich schon mal erwähnt, dass meine kurze Notiz über Tyromantie der zweitmeistgelesene Beitrag auf Kybersetzung ist? Ja, habe ich. Heute schlagen wir über einen Umweg erneut den Bogen zu diesem Begriff.

Mir wurde letztens aus heiterem Himmel bewusst, dass ich nichts über die Herkunft des Wortes Butter weiß. Erstaunlicherweise ist das westgermanische Wort für "Butter" (altengl. butere, ahd. butera, niederl. botter) eine Entlehnung aus dem Lateinischen (über vulgärlat. *butira bzw. *butura)! Germanischer Erbwortschatz findet sich lediglich in regionalen und historischen Ausdrücken wie (alemannisch) Anke oder Schme(e)r (auch "Fett"). "Dass die Germanen dennoch ein Wanderwort für Butter entlehnten, dürfte mit einer neuartigen Zubereitungsweise zusammenhängen." (Wiktionary)

Das lateinische butyrum (genauer: būtȳrum) jedenfalls wurde aus dem griechischen boú-tȳrum entlehnt, was sich zusammensetzt aus boús "Rind" und tȳrós "Käse" (jenem Wort, das auch in "Tyromantie" steckt), wobei sowohl das Duden-Herkunftswörterbuch als auch Frisks Griechisches Etymologisches Wörterbuch das Kompositum mit "Kuhquark" übersetzen. So oder so ist es bezeichnend, dass die alten Griechen qua Wortbildung betonen mussten, wenn Käse oder Quark aus Kuhmilch hergestellt wurde. Der Standard war offenbar schon damals Ziegen- oder Schafskäse (Feta!).

Sonntag, 8. Dezember 2024

Schöne Stellen aus deutschen Gerichtsentscheidungen

"Eingedenk des Vorstehenden ist die Verwendung des Emojis in der WhatsApp-Nachricht des Klägers vom 23.09.2021 nicht als Zustimmung zur Aussage des Beklagten in der Nachricht zuvor zu werten 'Der SF 90 Stradale rutscht leider auf erstes Halbjahr 2022.'

Ausgehend von seiner in den gebräuchlichen Emoji-Lexika Emojipedia (https://emojipedia.org/de/grimassen-schneidendes-gesicht [abgerufen: 11.11.2024]) und Emojiterra (https://emojiterra.com/de/grimassen-schneidender-smiley [abgerufen: 11.11.2024]) angegebenen Bedeutung stellt der sog. 'Grimassen schneidendes Gesicht'-Emoji (Unicode: U+1F62C) grundsätzlich negative oder gespannte Emotionen dar, besonders Nervosität, Verlegenheit, Unbehagen oder Peinlichkeit. Dass die Parteien des Rechtsstreits – individuell oder aus Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe – diesem eine davon abweichende Bedeutung beimaßen, ist weder vorgetragen noch sonst ersichtlich. Zudem ist der spezifische Kontext zu berücksichtigen, in dem der Emoji verwendet wurde. Der daneben vom Kläger verwendete Ausdruck 'Ups' ist allenfalls als Ausruf der Überraschung oder des Erstaunens zu werten, keinesfalls ist damit eine zustimmende Aussage verbunden. Die folgende Aussage des Klägers ändert daran nichts mehr. [...]

Selbst die klägerische WhatsApp-Nachricht vom 27.01.2022 unter Verwendung des Emojis ist nicht im vom Beklagten gewünschten Sinne auszulegen. Der sog. 'Grinsendes Gesicht mit lachenden Augen'-Emoji (Unicode: U+1F604) hat in der Regel schon keine eindeutige Bedeutung. Er vermittelt laut Emoji-Lexika oftmals allgemeine Freude, Glücksgefühle, eine warme, positive Stimmung oder gutmütige Belustigung, kann aber auch Stolz oder Aufregung vermitteln."

OLG München, 19 U 200/24 e
(Kontext: "Legal Tribune Online", 27.11.2024)

Freitag, 6. Dezember 2024

Musikstream-Bilanz 2024

Juchhu, diese Woche kam die Jahresauswertung meines Spotify-Nutzungsverhaltens rein. Ich habe, trotz längerem Aussetzen der Premium-Mitgliedschaft, fleißiger gestreamt als 2023. Sagenhafte 11.849 Minuten lang habe ich dieses Jahr Spotify gehört, das sind mehr als acht Tage. 2.358 Titel von 646 Artists habe ich abgespielt, am häufigsten diese hier:


Dazu muss ich sagen, dass ich den Nr.-1-Song lediglich sechs Mal abgespielt habe, denn ein Ohrwurm-bis-er-zum-Hals-raushängt-Hörer bin ich nicht. Meine Top-Interpreten sind:


Abriction hat heuer gewissermaßen Sadness abgelöst, wobei ich mir sicher war, dass ich Letztere trotzdem insgesamt öfter laufen gelassen hätte. Wundern tut mich auch, dass es Lustre und Mesarthim nicht auf die Liste geschafft haben, die ich dieses Jahr entdeckt und intensiv gehört habe. Der dritte Platz für Ramin Djawadi erklärt sich daraus, dass ich, nachdem die jeweiligen Serienstaffeln ausgestrahlt worden waren, die OSTs von "Fallout" und "House of the Dragon" gestreamt habe – jeweils nur einmal, aber die Alben beinhalten eben viele Tracks.

Weiters wurde mir diese wichtige Information nicht vorenthalten:


Tja, hm, da habe ich laut meinem Kalender regulär gearbeitet; offenbar brauchte ich an jenem Tag besonders viel Beschallung zur Konzentration/Ablenkung.

Im März hatte ich laut Spotify meine "atmospheric-fantasy-black-metal-Phase", im August war "light academia ballet classical" mein "Ding", während mein Oktober "im Zeichen von post-apocalyptic movie tunes soundtrack" stand. Na, wenn die das sagen.

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Obskure Kreuzworträtsel-Lösungen – 26 an der Zahl

  • schiefer Mund (ugs.): Flappe
  • Faulschlamm: Mud
  • mongolische Nationaltracht: Del
  • Gallenflüssigkeit: Fel
  • Zwischenrippe am Kreuzgewölbe: Lierne
  • poetisch: matt, müde: lass
  • Sporenbehälter der Pilze: Askus
  • junger Wein: Sauser
  • Schiffsbauplatz: Helge
  • flache medizinische Schale: Küvette
  • Lied in der Bretagne: Lai
  • Rohrpalme: Rotang
  • krankhafte Albernheit: Moria
  • Geflügelkrankheit: Pips
  • südamer. Froschlurche: Pipas
  • flaches Entladeschiff: Leichter
  • oberer Eckzahn beim Rotwild: Gräne
  • Lagerraum in der Scheune: Banse
  • chilen. Muschelart: Loco
  • Altarräume orthod. Kirchen: Abata
  • plötzlicher Wutanfall: Raptus
  • Glasbarsch: Snook
  • altes schwed. Längenmaß: Aln
  • Schulterkragen des Papstes: Fanon
  • buddhistische Gebetskette: Mala
  • Wassersportdisziplin: Lagen

Montag, 2. Dezember 2024

Serientagebuch 11/24

02.11. Sherwood 2.05
03.11. Accused 1.01
04.11. Sherwood 2.06
The Simpsons 36.05
Fallout 1.07
06.11. Accused 1.02
07.11. Fallout 1.08
26.11. Family Guy 23.02
27.11. The Simpsons 36.06
29.11. Person of Interest 3.06

Noch grimmiger, noch trostloser als die erste ist sie, die zweite Staffel von Sherwood. Kaum zu glauben, wie tief sich die teils brutalen Umstände und Folgen des Bergarbeiterstreiks im Thatcher-Jahr 1984 in die Gemeinschaft von Nottinghamshire eingegraben haben. Hier wurde ein Ort regelrecht entzweit, Familien- oder vielmehr Clanfehden gären und eskalieren, dass es an diverse Staffeln von "Fargo" erinnert. Etliche der bekannten Figuren sind wieder dabei, zusätzlich werden wir mit einer Reihe von neuen konfrontiert; es braucht eine Weile, bis wir die Übersicht über die (stark gespielten!) dramatis personae bekommen und behalten. Die Episoden sind jeweils eine Stunde lang, während der durchgängig erhöhte Konzentration gefordert ist. Zu loben ist die Musik, die großteils subtil dräuend bleibt, aber stellenweise bedrohlich brummend anschwillt.
Ob's noch weitergeht? Ich wäre bei einer dritten Staffel dabei!

Ich habe mehrere Rezensionen gelesen, die Fallout in eine Reihe mit "The Last of Us" gestellt haben, als Beispiele dafür, dass wir nun endlich in einer Ära angekommen sind, in der Spiele-Verfilmungen gelingen können. Ich vermag nicht einzuschätzen, wie sehr jemand den Achtteiler genießen kann, der mit der Bethesda-Vorlage gar nicht vertraut ist, vermute aber: Sie funktioniert unabhängig von tiefergehenden Kenntnissen der Rollenspielreihe. Für mich, der "Fallout 4" so lange gespielt hat wie kein anderes Game (nicht mal "Skyrim"), war Amazons liebevolle Umsetzung ein Fest! Die insiderigen Details, die Easter Eggs, die Einbindung (und Erweiterung!) der Lore, das mitunter haargenaue Nachbauen von Gegenständen und Kulissen aus "Fallout" 3, 4 und 76, das alles verdient höchstes Lob.
Zufälligerweise schaue ich ja gerade "Person of Interest" weiter, und das Lesen aus ebendaher (sowie z.T. aus "Westworld") vertrauten Namen in den Credits zauberte mir nicht nur ein Grinsen aufs Gesicht, sondern ließ mich von Anfang an wissen: Das wird was, hier sind kompetente Leute am Werk. Auch der Cast war im Wesentlichen überzeugend, erfreut hat mich insbesondere eine Folge, in der sich die SNL-Alumni Chris Parnell und Fred Armisen die Ehre geben. Schade war nur, dass Michael Emerson einen allzu kurzen und undankbaren Auftritt hat.