Am Mittwochabend musste ich, nachdem ich mich lediglich einer Katzenwäsche unterzogen hatte, feststellen, dass das Wasser aus meinem Waschbecken nicht mehr richtig abfloss. 'Aha, Verstopfung!', wurde mir klar. Dass das in all den Jahren noch nicht vorgekommen war, wunderte mich. Ich würde also am nächsten Morgen die Zange ansetzen müssen, denn ich besitze keinen Pango. Das machte mir aber nichts aus, im Gegenteil freute ich mich sogar darauf, endlich mal in meine reich gefüllte Werkzeugkiste greifen zu können, und ich stellte es mir sehr befriedigend vor, batzenweise Schmodder aus dem Chromrohr zu prokeln.
Bevor ich mich ins Bett legte, googelte ich noch rasch, ob es nicht ein Hausmittelchen gäbe: Könnte man dem Stauverursacher mit einer Spülung beikommen, bevor man zur "Operation" schreitet? Direkt der erste Treffer las sich vielversprechend: Drei bis vier Esslöffel Natron in den Abfluss geben und eine halbe Tasse Essig hinterherkippen, lautete der Tipp. Super! Sowohl Kaiser-Natron als auch Essigessenz sollten in keinem Haushalt fehlen. Ich tat wie beschrieben und lauschte der angekündigten lautstarken chemischen Reaktion im Gedärm meines Waschbeckens. Man solle, hieß es, kochendes Wasser nachgießen, sobald das Gebizzel aufhört. Es hörte aber nicht auf! Noch nach weit einer Stunde, es war bereits nach Mitternacht, zischte und blubberte es im Inneren des Rohrsystems. Ich war zu müde, um länger zu warten; das heiße Wasser würde ich nach dem Schlafen hinterherschicken. So geschah es. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass die Behandlung wegen der langen Unterbrechung fruchtlos geblieben wäre, doch das Wasser aus dem Wasserkocher schlängelte sich zunächst behutsam hinab, gab dem Natron-Essig-Gemisch den Rest, es gurgelte kurz und siehe: Alles fließt seitdem wieder, wie es soll.
Danke für den Tipp! Heute war es in diesem Haushalt so weit, und – gut, dass ich diesen Beitrag noch erinnerte – ich habe sogleich vier EL Natron (Kaiser) und eine halbe Tasse Essigessenz in den Abfluss gegeben. Das Schäumen und Bitzeln war echt toll anzusehen/-hören! Gebracht hat es leider nix, auch nach einem Wasserkocher voll kochenden Wassers. Und so ölkte ich – das Zeug hat eine seltsam ölige Konsistenz – 250 ml Rohrreiniger (R*hr*x) hinterher, wartete eine halbe Stunde, spülte warm nach, und dann floss wieder alles ab! Bowacores Fazit: Am Ende des Tages wird's wohl so gewesen sein, dass der chemische Rohrreiniger es ohne die Vorabhilfe der Natron -Essig-Kombi alleine nicht geschafft hätte. (Mein natürlich alter Chemielehrer hätte jetzt wieder eine Schnute gezogen und geblafft: »Natron und Essigessenz [oder wie das alles fachchemisch heißt] sind auch Chemie!«)
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