Sonntag, 23. Februar 2025

Kosmischer Horror

Galaxien setzen sich zusammen aus Sternen, Planeten und sonstigem Gedöns. (Offenlegung: Ich bin kein Astronom.) Mehrere Galaxien wiederum bilden Galaxienhaufen. Damit ist zwar bereits das Ende meiner Vorstellungskraft, nicht aber das der Fahnenstange erreicht: Es gibt nämlich sog. Supercluster, welche aus Haufen von Galaxienhaufen bestehen.

Die weitläufigste dieser Strukturen ist kürzlich entdeckt worden: Sie wurde "Quipu" getauft (nach der Knotenschrift der Inka, deren Reich auch die Atacama-Wüste umfasste, wo sich die zum Einsatz gekommenen Teleskope befinden), beinhaltet nicht weniger als 68 Galaxienhaufen und hat eine Ausdehnung von 1,4 Milliarden Lichtjahren. Quipu "erstreckt sich von uns aus gesehen über grob drei Viertel des Himmelsrundes" und ist somit "das größte aller Dinge" (FAZ, 18.2.2025), wobei der Zusatz "... des beobachtbaren Universums" nötig ist. Was die Sache bloß noch beunruhigender macht: Es gibt also im für uns nicht sichtbaren Teil des Alls womöglich noch riesigere Strukturen? Ja, sagt der Astrophysiker Hans Böhringer vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, der die Erkenntnisse zusammen mit seinem Team demnächst im Journal Astronomy & Astrophysics veröffentlichen wird und von dem mich interessieren würde, wie er nachts schlafen kann: "Größere Gebilde könnten – durchaus wahrscheinlich – auftauchen, wenn wir immer größere kosmische Volumina untersuchen" (zit. n. derstandard.de).

Von mir aus müssen "wir" so was nicht untersuchen, denn mir wird schon schwindelig, wenn ich über die Tiefe der Erdozeane nachdenke. Aber spannend ist es schon.

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